Was ist hannes meyer?

Hannes Meyer

Hannes Meyer (1889-1954) war ein Schweizer Architekt und Stadtplaner, bekannt für seine funktionalistischen und sozialistischen Ansätze. Er war der zweite Direktor des Bauhauses, der berühmten deutschen Kunst- und Designschule.

  • Architekturphilosophie: Meyer vertrat einen radikalen Funktionalismus. Für ihn sollte Architektur primär den Bedürfnissen der Nutzer dienen und nicht ästhetischen Idealen. Er nannte dies "[https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Volksbedarf%20statt%20Luxusbedarf](Volksbedarf statt Luxusbedarf)". Er war davon überzeugt, dass Architektur ein Werkzeug zur Verbesserung der Lebensqualität für alle sein sollte, insbesondere für die Arbeiterklasse.

  • Bauhaus-Direktor: Von 1928 bis 1930 war Meyer Direktor des Bauhauses in Dessau. Er löste Walter Gropius ab. Unter seiner Leitung verlagerte sich der Schwerpunkt des Bauhauses hin zu einer stärkeren Berücksichtigung sozialer und ökonomischer Aspekte im Design. Meyer betonte die Bedeutung von Kollektivarbeit und wissenschaftlicher Analyse im Designprozess. Seine zunehmend [https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Politische%20Orientierung](politische Orientierung) führte schließlich zu seiner Entlassung.

  • Wichtige Projekte: Zu seinen bemerkenswertesten Projekten gehören der Wettbewerbsentwurf für den Völkerbundpalast in Genf (1927, nicht realisiert) und die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in Bernau bei Berlin (1928-1930). Die ADGB-Schule ist ein herausragendes Beispiel für Meyers funktionalistische Architektur und wurde als https://de.wikiwhat.page/kavramlar/UNESCO-Welterbe anerkannt.

  • Exil in der Sowjetunion: Nach seiner Entlassung am Bauhaus emigrierte Meyer mit einigen Studenten in die Sowjetunion, wo er an städtebaulichen Projekten beteiligt war. Er war Teil der "Brigade Ernst May" und arbeitete an https://de.wikiwhat.page/kavramlar/St%C3%A4dtebau und Wohnungsbauprojekten, insbesondere in der Planstadt Orsk.

  • Spätere Jahre: Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Meyer nicht nach Deutschland zurück, sondern lebte und arbeitete in der Schweiz. Sein Einfluss auf die Architekturtheorie und -praxis, insbesondere im Bereich des sozialen Wohnungsbaus und des Funktionalismus, ist bis heute spürbar.